ANSCHREIBEN AN DAS VERSORGUNGSAMT ZU DEN HÖCHSTEN
Sehr geehrter Herr Petzerling,

vielen Dank für Ihr Interesse. Das möchte ich gern zum Anlass nehmen, um sie über den weiteren Werdegang zu unterrichten. Ich habe unterdessen eine Antwort erhalten, die für mich mehr als enttäuschend ist.
Die Prozentpunkte wurden von 80 % auf 100 % angehoben, des Weiteren haben die Buchstaben B und G weiterhin Bestand. Da mir auf die untersten Extremitäten nur 70 % gewährt wurden, ist mir noch nicht einmal die Möglichkeit gegeben, eine Parkerleichterung zu beantragen. Ich fühle mich als Behinderter mehr als betrogen, es wird mit uns einfach Schindluder betrieben. Armes Deutschland! An den Sachbearbeiter ist noch nicht mal ein rankommen, weil man schon am Empfang abgefertigt wird. Von Höflichkeit ganz zu schweigen.

Ich werde nach wie vor daran gehindert, ein „relativ“ normales Leben zu führen, ich fühle mich eingeschränkt, da ich nicht überhall hin kann. Was nutzt mir ein B und ein G, wenn ich nicht richtig und lange laufen kann. Mein Laufen ist stark eingeschränkt ich bin bereits nach kurzen Strecken kaputt und mir fehlt die Kraft. Das Laufen hat sich in letzter Zeit auch nicht verbessert, sondern eher verschlechtert. Ich werde im neuen Jahr auch einen Verschlechterungsantrag stellen. Da hierzu von Ihrer Behörde sicherlich wieder ein Gutachter beauftragt wird, der mich wie beim letzten Besuch zu Hause aufsuchen wird, hoffe ich, dass derjenige sich mit meiner Krankheit auskennt, denn ich habe so schon das Problem, dass kein Arzt sich damit auskennt und ich von A nach B und dann wieder nach C geschickt werde.

Ich besitze einen elektrischen Rollstuhl, mit dem ich sicherlich Strecken zurücklegen kann. Da aufgrund meiner Behinderung oft das Auto zum Einsatz kommt, hab ich jedoch große Probleme mit Parkplätzen. Einen zu finden ist nicht immer das Problem, wenn jedoch der Rollstuhl ausgeladen wird, fängt der Stress an, für den ich bei weitem auch nicht mehr ausgelegt bin, sodass ich schon gar nicht mehr am öffentlichen Leben teilhabe.
Ausladen ist nur außerhalb des Parkplatzes möglich, genauso ist es mit dem Einladen. Oft wird man derart zugeparkt, dass meine ??? ständig am raus und rein fahren ist und auch noch den Rollstuhl aus- und einladen muss. Sie können sich sicherlich vorstellen, was das für Hubkonzerte ergibt, wenn ich das nicht nur in einer einspurigen Straße machen muss.

Von einer Klage habe ich bisher abgesehen, weil auch unsere Gerichte in Deutschland kein Interesse an Behinderten zeigen. Ein Prozess würde sich über Jahre hinziehen. Aber ich habe mich schon mit den Medien in Verbindung gesetzt, die daran ein wesentlich größeres Interesse zeigen.

Das wollte ich Ihnen in Punkto Parkerleichterung gern mitteilen, denn diese Information, was die Prozente anbetrifft bekommt man nicht etwa von der Behindertenkasse, nein, dass erfährt man erst, wenn man sich an das Tiefbauamt wendet. Ich nenn das Verarschung. Denn die Einspruchsfrist für den Behindertenbescheid beträgt nur 4 Wochen, stelle ich einen Antrag auf Parkerleichterung beim Tiefbauamt, warte ich auch dort auf eine entsprechende Bearbeitung/Information, da sich das Tiefbauamt wieder an die Behindertenkasse wenden muss, um die prozentuale Verteilung der gewährten Prozentpunkte zu erfahren, denn es werden 80 % benötigt um eine Parkerleichterung zu erhalten. In Westdeutschland ist es gang und gebe, dass die prozentuale Aufteilung in den Bescheiden mit angegeben wird, warum nicht in Berlin. Da die Behindertenkasse bekanntlich sehr lange für die Bearbeitung benötigt, gehe ich davon aus, dass ich darauf auch recht lange warten muss. Bekomme ich dann vom Tiefbauamt eine Ablehnung, aufgrund der fehlenden Prozente, ist auch die Einspruchsfrist abgelaufen. So kann man natürlich auch mit Behinderten umgehen, betrifft einen ja nicht selbst.

Für das nächste Jahr kann ich Ihnen versichern, wird der VdK und die Presse mit mir zusammenarbeiten. Für Rückfragen stehe ich Ihnen auch gern unter der Rufnummer ??? zur Verfügung.

Aktenzeichen bei der Behindertenkasse: ?????

Trotz allem wünsche ich Ihnen ein schönes Weihnachtsfest, wenn sie über den Weihnachtsmarkt schlendern, denken Sie an mich, denn mir bleibt das Vergnügen versagt.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Pa
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